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3 Fragen an…

In unserer Reihe „3 Fragen an“ haben wir im Zuge des Smart City Forums „Raus aus Gas“ Herrn Erik Sewe von den Hamburger Energiewerken 3 Fragen dazu gestellt, wie Hamburg bis 2045 mit der Elbe seinen Weg zur Klimaneutralität gestaltet.

Im Zeitalter, in dem Klimawandel und Energieeffizienz an oberster Stelle stehen, hat Hamburg die Einzigartigkeit seiner Wasserlandschaft erkannt. So soll die transformative Kraft der Elbe im zukünftigen Energiepark Tiefstack genutzt werden. Erik Sewe gestaltet in der Systemplanung und Innovation die Wärmewende der Hamburger Energiewerke GmbH mit. In „3 Fragen an“ erfahren Sie, wie Hamburg bis 2045 seinen Weg zur Klimaneutralität gestaltet und von der Elbe als regenerativer Energiequelle profitiert.

Was sind die Hauptunterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Hamburger und der Wiener Energieversorgung, insbesondere in Bezug auf Energiequellen?

Die Netze beider Städte versorgen viele Bürger*innen sowie Unternehmen mit Wärme. Sowohl in Wien als auch in Hamburg tragen Dekarbonisierung und Wachstum der Wärmenetze einen entscheidenden Teil dazu bei, um die jeweiligen Klimaziele zu erreichen. Bis 2045 setzen wir schrittweise die Klimaneutralität um, vergrößern das Netz und weiten das Erzeugerportfolio aus. Das erreichen wir unter anderem durch den Bau von Wärmepumpen. Diese werden Wärme aus der Elbe, aus industriellen Prozessen oder aus Abwasser entnehmen und für die Fernwärme nutzbar machen. Die thermische Abfallbehandlung wird in der klimaneutralen Versorgung einen signifikanten Anteil beitragen. Aktuell treiben wir der Kohleausstieg in Hamburg mit viel Energie voran.

Inwiefern spielt die Elbe eine wichtige Rolle bei der Hamburger Energiewende, und könnte ein ähnlicher Ansatz mit der Donau auch in Wien umgesetzt werden?

 An der Elbe haben wir logistisch sehr gut angebundene Kraftwerksstandorte. Darüber hinaus wird das Elbwasser eine wichtige Wärmequelle für unsere Großwärmepumpen sein, mit der wir einen großen Teil der Mittellast der Fernwärme decken werden. Laut meiner Kenntnis kann in Wien schon neben dem Kühlwasser des Kraftwerks Simmering auch die Umgebungswärme des Donaukanals als Wärmequelle dienen.

Welche Technologien werden in Hamburg aktiv gefördert, um die Energiewende zu unterstützen und den geplanten Kohle-Ausstieg zu erreichen?

Das breite Angebot steht einem starken Wandel gegenüber. Aus den vielen Fördermöglichkeiten möchte ich eine herausgreifen: Für die Transformation der Wärmenetze gibt es seit Ende 2022 das Programm Bundesförderung für effiziente Wärmenetze. Dieses unterstützt eine Vielzahl von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Die Module reichen von der Erstellung von Machbarkeitsstudien und Transformationsplänen über die Förderung der darin erarbeiteten Maßnahmenpaketen bis hin zur Betriebskostenförderung für neu errichtete Wärmepumpen. Der Bund fördert dabei sowohl Erzeugungsanlagen als auch Netzmaßnahmen und Planungsleistungen.