ASCR-Forschung an Schulen: Lernen im „richtigen“ Licht
An drei Volksschulen in niederösterreichischen Partnergemeinden von Wien Energie wird ab sofort das beste Lichtszenario für unterschiedliche Unterrichtsgegenstände erforscht.
Wien (OTS) – Wien Energie und Aspern Smart City Research (ASCR), eine Forschungsgesellschaft von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze und der Stadt Wien (Wirtschaftsagentur Wien und Wien 3420), starten mit dem Forschungsprojekt „Bedarfsorientierte Beleuchtung“ in das neue Schuljahr. An drei Volksschulen im Wiener Umland wird bis Mitte 2022 untersucht, welchen Einfluss „smarte Beleuchtung“ in Klassenzimmern auf die Lernatmosphäre und das Wohlbefinden von Schüler*innen und Lehrer*innen hat. Modernste LED-Beleuchtung spart dabei wertvolle Ressourcen und leistet einen Beitrag für eine energieeffiziente Zukunft. Zusätzlich soll das Raumklima in den Klassen durch den Einsatz von Sensoren, die beispielsweise den CO2-Gehalt in der Luft messen, verbessert werden. Teilnehmende Schulen sind die VS Ebreichsdorf, die VS Unterwaltersdorf und die VS Guntramsdorf.
„Die Verknüpfung des Wohlbefindens für alle an der Schule mit dem Aspekt der Ressourcenschonung hat uns überzeugt, an diesem Forschungsprojekt teilzunehmen. Ein evidenzbasierter Ansatz schafft nicht zuletzt eine gute Grundlage für weitere mögliche Investitionen“, so Robert Weber, Bürgermeister der Gemeinde Guntramsdorf. Lidwina Unger, Direktorin der Volksschule Ebreichsdorf ergänzt: „Ein solches Projekt schafft bei allen Beteiligten – von den Schüler*innen über unsere Lehrer*innen bis zu den Eltern – Bewusstsein für Fragen einer guten Lernatmosphäre. Ich bin sehr gespannt, was wir hier aus diesem Schuljahr mitnehmen können.“
„Wir sind seit vielen Jahren verlässlich für unsere niederösterreichischen Partnergemeinden da. Gerade bei der öffentlichen Energieversorgung und Beleuchtung ist es unser Anspruch, immer weiterzudenken, welche neuen, verbesserten Angebote wir machen können. Forschung direkt vor Ort bei den Anwender*innen ist dafür die beste Basis“, so Michaela Deutsch, Geschäftsbereichsleiterin Energiedienstleistungen von Wien Energie.
„In der ASCR betreiben wir angewandte Forschung. Wir untersuchen, wie sich technische Innovation in konkreten Alltagssituationen auswirkt: Was funktioniert tatsächlich, welche Potenziale gibt es, wo braucht es Anpassungen?“, so Robert Grüneis, Geschäftsführer der ASCR. Dabei sind die Anwender*innen – die „Smart User“ – zentral. Denn schließlich kommt es wesentlich darauf an, ob sie mit der neuen Technik umgehen können und ob diese sich positiv auf ihren Alltag und ihr Wohlbefinden auswirkt. „Es freut uns sehr, dass wir mit dem aktuellen Projekt nicht nur unsere Forschung aus der Aspern Seestadt hinaus in die Stadt und deren Umgebung tragen können, sondern dass wir hier auch einen Beitrag zu einer optimalen Lernatmosphäre in der Schule leisten können!“
Warm oder kalt oder Tageslichtverlauf? Lichtszenarios für unterschiedliche Lernanforderungen
Bei Fragen der bedarfsorientierten Beleuchtung in der Schule geht es darum, wie sich Licht auf die allgemeine Stimmung im Klassenzimmer, auf den natürlichen Tagesrhythmus der Kinder sowie auch auf bestimmte Tätigkeiten auswirkt. Die Grundannahme ist, dass wärmeres Licht mit mehr Gelb- oder Rotanteil (etwa 3.000 Kelvin) kreative Tätigkeiten wie malen tanzen oder singen begünstigt. Kälteres Licht mit mehr Weißanteil (mehr als 4.000 Kelvin) dagegen soll die notwendige Konzentration für lesen, schreiben oder rechnen fördern. Dies gilt es nun für den Unterricht zu verifizieren.
Vergleichsgruppen und interdisziplinäres Forschungsteam
An den drei Schulen wurden jeweils drei bzw. an der VS Guntramsdorf vier Klassenzimmer mit entsprechenden LED-Beleuchtungssystemen ausgestattet, die anderen als Vergleichsgruppen nicht. Zur Evaluierung beantworten die Schüler*innen im Laufe des Schuljahrs immer wieder gezielte und altersgerechte Fragen und lösen kleine Aufgaben. Auch Lehrer*innen und Eltern werden mittels kurzer Fragebögen in die Forschung einbezogen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der ASCR, bestehend aus einer Psychologin, einer Expertin im Bereich Klimapolitik und Kommunikation und einem Techniker, begleitet das Projekt. Die Ergebnisse werden schließlich gesamthaft betrachtet ausgewertet und sollen Aufschluss darüber geben, ob sich die angepassten Lichtszenarien auch tatsächlich positiv auf die Schüler*innen auswirken
Sensoren für das optimale Raumklima
Zusätzlich zu den LED-Leuchten wurden in den beforschten Klassenzimmern Sensoren angebracht, die die Temperatur, die Bewegung, die Luftfeuchtigkeit, den CO2-Gehalt sowie die Lautstärke messen. Diese sollen für ein optimales Raumklima sorgen. Ist beispielsweise der CO2-Gehalt zu hoch, wird dem Lehrpersonal von einer kleinen roten LED-Lampe signalisiert, mittels Öffnens der Fenster wieder für genügend frische Luft im Klassenzimmer zu sorgen.
Verwendet werden Beleuchtungssysteme der Firmen XAL und KITEO. Das Projekt wird von der MA39 (Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien) und der INTELLI Group unterstützt.