Das PoSyCo-Projekt läuft von Jänner 2019 bis Juni 2022, ist mit 3,7 Millionen Euro budgetiert und wird vom Klima- und Energiefonds mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Ziel von PoSyCo ist es, das herkömmliche Netz-Schutzkonzept mit einem intelligenten „Add-on“ zu erweitern. Dieses „SOFTprotection“-System stellt einerseits eine Funktion zur Vermeidung von Überlastungen dar, und die dabei neu geschaffenen Informationsquellen ermöglichen andererseits eine verbesserte Analyse sowie raschere Klärung von Störungen. Ein herausfordernder, aber wichtiger Schritt in Richtung „Smart Grids“ von morgen.

Testumgebungen und Test Cases

In PoSyCo werden Tests in den Laborumgebungen der Partner, mittels Simulationen unter Nutzung von virtuellen Testbeds modelliert in BIFROST und im ASCR Living-Lab in aspern die Seestadt Wiens durchgeführt. Ziel ist die Validierung der Performance und Funktionalitäten der PoSyCo Ansätze sowie der Algorithmen. Der Fokus liegt dabei auf Systemintegration, Umgang mit Abhängigkeiten und Interaktion zwischen den Sub-Systemen der SOFTprotection Anwendungen.

Dafür wurden Tests Cases definiert, damit sowohl die untersuchten Use Cases als auch die drei Dimensionen “Physical“, „Information and Communication“ und „Process” in ausreichender Breite validiert werden können.

Die Highlights und Ergebnisse können im Endbericht nachgelesen werden.

Weitere Infos finde Sie auch auf des Seite der TU Graz im Center of Knowledge Interchange Siemens.

Smart Grid Lab

Das Smart Grid Lab stellt einen digitalen Zwilling dar, in welchem das Energienetz als digitale Umgebung dargestellt wird, in der man sämtliche Komponenten testen kann, bevor sie im Netz eingesetzt werden. Das Smart Grid Lab befindet sich in einem fortgeschrittenen Forschungsstadium.

Einen Rundgang durch das Smart Grid Lab finden Sie hier.

Angesichts der zu erwartenden Veränderung bei Erzeugung und Verbrauch von Strom durch die steigende Anzahl von erneuerbaren Produzenten einerseits und steigende E-Mobilität andererseits ergeben sich neue Herausforderungen für unsere Stromnetze.  Das übergeordnete Ziel des Leitprojekts PoSyCo ist das Erarbeiten von Lösungen für diese Herausforderungen sowie deren Erprobung in unterschiedlichen Testumgebungen.

Aber nicht nur die Hardware muss überdacht werden. Unter sich derart veränderten Umständen müssen selbst die Prozesse zur Wartung und Ausbau der Netze adaptiert werden. Weiters müssen Datenbanken und Strukturen errichtet werden, um die Datenmengen zuverlässig und sicher zu sammeln, zu speichern und korrekt weiterverarbeiten zu können.

  • Damit diese Daten sinnvoll verwendet und interpretiert werden können, benötigt es Algorithmen (KI), welche die schier überwältigende Menge an Datenpunkten interpretieren und Vorschläge bis hin zu Entscheidungsgrundlagen liefern, die vom geschulten Personal verwendet werden können.
  • Die Schulung dieses Personals benötigt ebenfalls neue Infrastruktur.
  • Insgesamt muss eine komplett neue Nomenklatur für das gesamte Netz erarbeitet werden, um die Datenpunkte korrekt ablegen zu können, wenn es beispielsweise im Netz zu Änderungen bei Verschaltungen kommt. Diese können kurzfristiger Natur sein, wenn z.B. Schaltschleifen geschalten werden, aber auch langfristig/permanent, wenn Netzteile erweitert oder umgebaut werden.
  • Die Ausbringung von neuen Komponenten ins Netz muss durch Software und Automatismen unterstützt werden, um den benötigten Personalaufwand im vertretbaren Rahmen zu halten.
  • Kriterien müssen entwickelt werden, die als Leitfaden zur Ausbringung von Sensorik dienen.

PoSyCo-Konsortium

Konsortialführung und Projektleitung: AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Industriepartner: Aspern Smart City Research GmbH & Co KG, Siemens AG Österreich, Wiener Netze GmbH, Wien Energie GmbH

Wissenschaftlicher Partner: TU Wien – Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe, TU Graz – Institut für Elektrische Anlagen, TU Wien – Institute of Computing Engineering (E191)

KMU-Partner: MOOSMOAR Energies OG